Manchmal treten psychische Probleme und Belastungen scheinbar ohne äußeren Anlass auf, manchmal folgen sie auf einschneidende Lebensereignisse wie Verlust durch Trennung oder Tod einer nahestehenden Person, Arbeitslosigkeit oder schwere körperliche Krankheit.
Seelische Probleme können jedoch auch im Zusammenhang mit eigentlich positiven Veränderungen auftreten, zum Beispiel bei Jobwechsel, Beförderung, Umzug, Hochzeit oder der Geburt eines Kindes.
So vielfältig wie die Ursachen sind auch die Erscheinungsformen psychischer Störungen.
Manchmal machen sie sich dadurch bemerkbar, dass das Denken sich verändert, man zum Beispiel pessimistischer in die Zukunft blickt, sich häufiger selbstkritisch hinterfragt, ängstlicher oder anderen Menschen gegenüber misstrauischer ist und vermehrt Ablehnung oder Schaden von ihnen erwartet. Nicht selten kann man sich schlechter konzentrieren, weil die Gedanken immer wieder abschweifen oder öfters ganz durcheinander gehen.
Oder das Gefühlsleben verändert sich, man kann sich nicht mehr so an Dingen erfreuen wie früher, fühlt sich häufig niedergeschlagen, traurig oder ängstlich.
Auch körperliche Symptome können auftreten, zum Beispiel Schmerzen, Schwindel, Herzrasen, Zittern, Schlafstörungen, Appetitveränderungen oder eine Beeinträchtigung sexueller Funktionen.
Meist ist auch das Verhalten betroffen, man geht zum Beispiel seltener aus, vermeidet bestimmte Situationen in Schule, Ausbildung oder Beruf oder zieht sich von nahestehenden Menschen zurück.
Andere Verhaltensweisen können vermehrt auftreten. Zum Beispiel streiten manche Menschen sich unter seelischer Belastung mehr als sonst, oder neigen dazu sich durch vermehrtes Trinken oder den Konsum anderer Substanzen abzulenken oder zu beruhigen.
Manchmal entwickeln sich auch neue Gewohnheiten, die auf den ersten Blick gar keinen Sinn zu machen scheinen oder potentiell gefährlich sind.
Diese Darstellung kann nur beispielhaft sein für mögliche Veränderungen im Erleben und Verhalten, die zur Aufnahme einer Therapie führen können.
Natürlich ist eine Beeinträchtigung des seelischen Wohlbefindens nicht immer mit einem behandlungsbedürftigen Problem gleichzusetzen. Veränderungen von Denken, Fühlen, körperlicher Verfassung und Verhalten treten als normale und gesunde Reaktionen auf Alltagsstress und persönliche Belastungen auf. Oftmals können sie sehr gut durch eigenes Gegensteuern oder die Unterstützung von Freunden oder der Familie bewältigt werden.
Erst wenn die seelische Belastung ein bestimmtes Ausmaß erreicht, über längere Zeit auftritt, Leid verursacht und zu Beeinträchtigungen der Lebensqualität, zwischenmenschlicher Beziehungen oder der beruflichen Leistungsfähigkeit führt, liegt unbedingte professionelle Behandlungsbedürftigkeit vor.
Im Infobereich finden Sie Beschreibungen einiger häufig vorkommender psychischer Störungen und der jeweiligen Therapiemöglichkeiten.